Der Nebel kann zaubern
Hab’ keine Angst vor dem Nebel - mein Kind. Die Nebelhexen? Die gibt es ja gar nicht.
Aber dennoch kann der Nebel zaubern!
Siehst du - nun verschwindet das Rothorn. Bald sogar der Bärselikopf, der Spierberg, der Kirchturm, das Gasthaus, plötzlich verschwunden im dichten Nebel.
Und der Nebel - zaubert weiter!
Siehst du dort vorne? Wie eine grosse Düne sieht das aus. Gleich dahinter der Strand und das Meer.
Freilich, der Nebel verschluckt das gewaltige Rauschen der Wellen, aber spürst du die kleinen Tröpfchen, die er auf der Haut hinterlässt? Probier mal - sie schmecken nach Salz, nach dem Meer eben.
Und noch immer sind Schiffe da draussen. War das nicht gerade ein Nebelhorn?
Siehst du - der Nebel kann zaubern!
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Nun wird er so dicht, da bleiben wir lieber zu Hause.
Zu Hause? Aber wir sind doch gerade auf einer Insel. Einer sehr kleinen jedoch.
Sonnenschein haben wir gebucht und die leuchtenden Segel der Boote dazu. Und nun das.
Und der Nebel - zaubert weiter!
Plötzlich scheinen Raum und Zeit ganz neuen Gesetzen zu folgen.
Liebe Gesichter, zwar huschen sie nur vorbei und doch zeigen sie sich, obwohl schon seit Jahren verblichen, bei diesem dichten Nebel.
Glaub’ mir - der Nebel kann zaubern!
Siehst du - das Gasthaus, der Kirchturm, der Spierberg, der Bärselikopf, jetzt ist auch das Rothorn wieder da.
Mit Hexerei hatte das gar nichts zu tun.
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